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Die Initiative für eine 13. AHV-Rente ist lanciert worden

Donnerstag, 05.03.2020

Eine breite Allianz aus Gewerkschaften, Parteien, Verbänden, Rentnern und Frauenorganisationen hat eine Volksinitiative ‘für ein besseres Leben im Alter’ lanciert. Mit der 13. AHV-Rente soll auch der Zerfall der PK-Renten ausgeglichen werden.

«Die AHV-Renten reichen nicht zum Leben und sie verlieren stetig an Wert. Gleichzeitig sinken die Renten aus der 2. Säule immer schneller. Und das obwohl die Beiträge der Berufstätigen in die Pensionskasse einen Höchststand erreicht haben», kritisiert der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB). Wer heute und morgen pensioniert werde, erhalte weniger Rente als die Jahrgänge davor. Besonders problematisch erachtet er den Rentenrückstand der Frauen; die Gleichstellung der Geschlechter liege da in weiter Ferne. «Deshalb lanciert eine breite Allianz aus Gewerkschaften, Parteien, Verbänden, RentnerInnen- und Frauenorganisationen rund um das Wochenende des internationalen Tags der Frau am 8. März die Initiative für eine 13. AHV-Rente.»

Es braucht mehr soziale Sicherheit und Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern

Es sei ein Skandal, dass Frauen im Jahr 2020 noch immer deutlich tiefere Renten hätten als Männer. Über ein Drittel aller Frauen erhalte im Alter gar keine Rente aus der 2. Säule. Und selbst wenn Frauen eine Pensionskasse hätten, seien ihre PK-Renten durchschnittlich nur halb so hoch wie jene der Männer. Weil ihre Lebensläufe durch Erwerbsunterbrüche, Teilzeitarbeit und tiefere Löhne geprägt seien, so der SGB. In der AHV hingegen seien die Männer- und Frauenrenten ähnlich hoch, weil in der AHV auch die Betreuung von Kindern und Angehörigen als Arbeit anerkannt werde und zu höheren AHV-Renten führe. Nur die AHV schaffe diese Gleichstellung. Unia-Präsidentin Vania Alleva fordert deshalb «diesen Schritt in Richtung mehr soziale Sicherheit und Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern».

Initiative soll die drohende Privatisierung der Altersvorsorge abwehren

SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard will mit der Initiative auch «die drohende Privatisierung der Altersvorsorge» abwehren. Die Banken und Versicherungen würden die AHV schlechtreden, um möglichst viele Produkte der 3. Säule zu verkaufen. In der Schweiz gebe es jedoch genug Geld für anständige Renten. Zum Beispiel dank einer Zusatzfinanzierung aus den exorbitant hohen Nationalbank-Überschüssen. Mit der 13. AHV-Rente solle ausserdem der bereits erfolgte Zerfall der Pensionskassenrenten ausgeglichen werden, so SEV-Präsident Giorgio Tuti.

Nur in der AHV ist die unbezahlte Familien- und Pflegearbeit rentenbildend

Für Barbara Gysi, SP-Vizepräsidentin, ist «die Solidarität in der AHV nicht nur zwischen hohen und tiefen Einkommen einzigartig, sondern auch zwischen den Geschlechtern.» Denn nur in der AHV sei die unbezahlte Familien- und Pflegearbeit rentenbildend. So fordert die grüne Nationalrätin Léonore Porchet im Jahr nach dem Frauenstreik denn auch konkrete Verbesserungen: «Die AHV stärken heisst, die Gleichstellung stärken.»

Initiative ist lanciert worden

Die breite Allianz beginnt am 5. März 2020 mit der Unterschriftensammlung. Aufgrund der Unsicherheiten rund um die Entwicklung der Coronavirus-Krise verweisen die InitiantInnen auf das Online-Tool auf der Website: www.AHVx13.ch. Interessierte könnten sich auf der Website direkt informieren und unterschreiben – und die Sammlung so auch von Zuhause aus unterstützen.

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