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Die Pensionskassenrenditen für das Gesamtjahr 2018 dürften schwach ausfallen

Donnerstag, 13.12.2018

Nach schwachen Vormonaten fiel die Pensionskassen Performance im November 2018 etwas besser aus. Die Renditen bewegte sich bei durchschnittlich 0.01%. Für das Gesamtjahr 2018 sind bei allen Vergleichsgruppen negative Vorzeichen zu sehen.

Die letzten Wochen glichen einer Achterbahnfahrt an den Finanzmärkten. Nach einem negativen Abschluss im Oktober waren die Märkte in den ersten Novembertagen positiv gestimmt. Doch es folgte ein Auf und Ab der Gefühle und zum Monatsende waren Aktien fast unverändert. Anleger bevorzugten die sichereren Anleihen und die erhöhte Nachfrage liess die Zinsen der meisten Staatsanleihen sinken und deren Preise ansteigen.

Kleine Pensionskassen erwirtschafteten die schlechteste Monatsrendite

Die Pensionskassen im Sample der UBS erzielten im November 2018 eine durchschnittliche Monatsperformance von 0.01% nach Gebühren. Die grossen Pensionskassen mit mehr als 1 Milliarde Franken verwalteten Vermögen erzielten mit 0.17% das beste Ergebnis, gefolgt von den mittleren Vorsorgewerken mit 300 Millionen bis zu 1 Milliarde Franken verwalteten Vermögen, die -0.01% verbuchten. Die kleinen Pensionskassen mit weniger als 300 Millionen Franken verwalteten Vermögen erwirtschafteten die schlechteste Monatsrendite von -0.10%.

Jahresperformance seit 2010 liegt bei durchschnittlich 3.80%

Seit 2010 erwirtschafteten die Pensionskassen im UBS Sample nach Gebühren durchschnittlich 3.80% jährlich. Die grossen Pensionskassen mit über 1 Milliarde Franken verwalteten Vermögen waren mit 4.06% an der Spitze. Die kleinen Vorsorgewerke mit weniger als 300 Millionen Franken verwalteten Vermögen und die mittleren Pensionskassen mit Vermögen zwischen300 Millionen und 1 Milliarde Franken lagen mit 3.70% und 3.73% fast gleichauf.

Globale Aktien rentierten im November am besten

Die monatliche Rendite der einzelnen Anlageklassen war im bisherigen Jahresverlauf grösseren Schwankungen ausgesetzt und auch der November blieb von Auf und Abs nicht verschont. Die Unsicherheit steigerte die Nachfrage nach Anleihen, sodass die Zinsen fielen und die Preise stiegen. Die in Schweizer Franken notierten Obligationen lieferten 0.33% Rendite. Anleihen in Fremdwährung generierten hingegen einen Verlust von 0.60%, da der Schweizer Franken zulegte. Schweizer Aktien waren im letzten Monat mit -1.38% die schlechteste Anlageklasse, ihre globalen Pendants hingegen mit 1.09% die beste. Immobilien lieferten 0.22% und Hedge Funds -0.14% Rendite. 

UBS rechnet nicht mit einer Rezession

Die Ökonomen der UBS gehen nicht davon aus, dass die Ereignisse der letzten Wochen die ersten Anzeichen einer Rezession sind. So sahen sie im November auch eine Gelegenheit, in einer Korrekturphase ihr Engagement an Aktien gegenüber Anleihen aufzustocken. Einige Risiken bestehen ihrer Meinung nach aber nach wie vor. In Grossbritannien sorgt der Brexit für hitzige Diskussionen und die Beziehung zwischen Italien und der EU ist angespannt, was auch den Schweizer Franken wieder erstarken liess. Die USA und China haben jüngst Entspannung im Handelsstreit signalisiert, aber Entwarnung ist hier noch nicht gegeben.

Anlageumfeld dürfte volatil bleiben

Der aktuelle Wirtschaftszyklus ist gemäss UBS fortgeschritten, doch sehen die Ökonomen keine der üblichen Warnsignale aufleuchten, die sein imminentes Ende andeuten. Aber das Jahr 2019 dürfte genauso volatil weitergehen, wie 2018 endet.

Das globale Wirtschaftswachstum dürfte nach einem starken Spurt weniger Atem haben, aber den Berg gemächlich weiter hinaufklettern. Die Inflation steigt langsam in der Eurozone und Japan, in den USA ist sie schon nahe dem Zwei-Prozent-Ziel der Federal Reserve. Dadurch können die wichtigen Zentralbanken ihre geldpolitischen Zügel straffen und Liquidität aus dem Markt nehmen. Die politischen Risiken werden im Jahresverlauf mal mehr, mal weniger auflodern.

UBS setzt auf langfristige Trends wie Bevölkerungswachstum, Bevölkerungsalterung und Urbanisierung

Um in unsicheren Zeiten sicher zu navigieren, ist Strategie und Disziplin gefragt. Die UBS erwartet weiterhin ein solides Gewinnwachstum in Sektoren, die von langfristigen Trends wie Bevölkerungswachstum, Bevölkerungsalterung und Urbanisierung profitieren. Auch dürften nachhaltige Anlagen interessante Anlagemöglichkeiten bieten. Im Bereich Immobilien erwarten die Ökonomen mehr Rendite durch Einkommensstrategien im Vergleich zu Kapitalwachstumsstrategien, da der Zyklus hier weiter fortgeschritten ist.

Im Vergleich zum Vormonat veränderte sich die Anlagestruktur der Vergleichsgruppen im November nur wenig und lässt sich laut UBS mit den Marktbewegungen erklären. Alle Vergleichsgruppen wiesen mit etwa einem Drittel Aktien und einem Drittel Anleihen eine ähnliche Anlagestruktur auf. Dabei überwogen bei den festverzinslichen Anlagen die niedrig rentierenden Schweizer Titel, hingegen waren bei den Aktien die globalen Titel höher gewichtet als die hiesigen. Bezüglich Liquidität zeigten die Vergleichsgruppen deutlichere Unterschiede: Die kleinen Vorsorgewerke hielten einen tieferen Anteil als die grossen und mittleren Pensionskassen zu Gunsten der alternativen Anlagen, bei den mittleren Pensionskassen war genau das Gegenteil der Fall, mehr Liquidität und weniger alternative Anlagen. Letztere waren zu einem Grossteil in Immobilien investiert (17% bis 20%), während Hedge Funds knapp 3% der Anlagestruktur ausmachten.

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