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Die Performance der meisten Pensionskassen steht zur Halbzeit wieder auf einem Höchststand

Donnerstag, 11.07.2019

Die meisten Schweizer Vorsorgeeinrichtungen erzielten im Juni 2019 eine positive Rendite. Sie betrug im Durchschnitt 1.68%. Seit Jahresbeginn betrug die Performance 7.36% nach Gebühren.

Der Monat Juni sorgte dafür, dass der Mai im ersten Halbjahr 2019 die Ausnahme blieb. So steht die Performance zur Halbzeit wieder auf einem Höchststand. Die durchschnittliche Monatsperformance betrug 1.68% nach Gebühren. Die kleinen Pensionskassen mit verwalteten Vermögen von weniger als 300 Millionen Franken schnitten mit 1.69% am besten ab, gefolgt von den mittleren Kassen mit verwalteten Vermögen von 300 Millionen bis zu einer Milliarde Franken, mit 1.67% Rendite. Die grossen Vorsorgeeinrichtungen mit mehr als einer Milliarde Franken Vermögen bildeten mit 1.66% das Schlusslicht. Von Messbeginn im Januar 2006 an bis heute erwirtschafteten die Vorsorgeeinrichtungen kumuliert 52.31% Rendite.

Schweizer Aktien schnitten im Juni am besten ab

Wenig überrascht waren Aktien der stärkste positive Renditetreiber im Juni. Die Schweizer Titel schnitten mit 3.83% Rendite am besten ab, gefolgt von den internationalen mit 3.43%. Seit Jahresbeginn brachten diese Anlageklassen 21.47% beziehungsweise 13.96% Ertrag in den Portfolios der Pensionskassen. Die Zinsen der Staatsanleihen fielen im Juni weiter, aber weniger stark als im Vormonat. Dies führte dazu, dass Anleihen in Schweizer Franken mit 0.35% leicht positiv abschnitten, Fremdwährungsanleihen, durch den Währungseinfluss, jedoch mit -0.32% leicht negativ waren. Immobilien trugen 0.66% Rendite bei und Hedge Funds bildeten mit -2.24% mit Abstand das Schlusslicht.

Zinsen von Staatsanleihen sind weltweit auf einen mehrjährigen Tiefpunkt gefallen

Die Anleihenmärkte nehmen derzeit einen eher kurzfristigen Blickwinkel ein und gewichten die Gefahren höher. Durch das erhöhte Risiko einer Eskalation des Handelskonflikts und der damit verbundenen wirtschaftlichen Einflüsse stehen die Zentralbanken, vor allem die US-Federal Reserve, unter Druck, die Geldpolitik lockerer zu gestalten. Dies führte dazu, dass die Zinsen der Staatsanleihen weltweit auf einen mehrjährigen Tiefpunkt gefallen sind. Die Anleihenperformance in den Portfolios der Pensionskassen profitierte teilweise davon. Allerdings trieb die Risikoaversion den Schweizer Franken in die Höhe, gegenüber dem Euro gar auf ein Zweijahreshoch, was die Rendite der Fremdwährungsanleihen minderte.

Es dürfte mindestens bis 2021 dauern, bis die Zinsen angehoben werden

Nach Meinung der UBS sind die Anleihenmärkte etwas übereifrig. Die UBS-Ökonomen erwarten eine Reduktion der US-Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte im Juli. Allerdings eskomptiert der Markt im Moment insgesamt einen grösseren Zinsschritt für dieses Jahr. Von der Europäischen Zentralbank und der Schweizerischen Nationalbank erwarten sie auch eine Verzögerung der nächsten Zinserhöhungen. Unter den aktuellen Bedingungen dürfte es wohl mindestens bis 2021 dauern, bis die Zinsen angehoben werden.

Sogar eine weitere Herabsetzung der Leitzinsen ist denkbar. Die Aktienmärkte hingegen interpretieren die Situation anders. Sie legen den Fokus etwas weiter in die Zukunft und gewichten die Chancen höher als die Risiken. Die Aktienmärkte gehen auch von einer Zinssenkung in den USA aus, erwarten aber, dass eine Lockerung der Geldpolitik die globale Wirtschaft weiter unterstützen wird. So liessen die Aktien im Juni die Talsohle des Vormonats hinter sich und trugen positiv zur Pensionskassenperformance bei. Die UBS jedenfalls rät, investiert zu bleiben, aber auch Absicherungsvorkehrungen zu treffen. 

Liquidität bei den grossen Pensionskassen hat zugenommen

Die Veränderung der Anlagestruktur gegenüber dem Vormonat lässt sich meist mit der Marktbewegung erklären. Einzig auffallend ist, dass die globalen Aktien mehr an Volumen zunahmen als die Schweizer Aktien, obwohl letztere eine bessere Performance verzeichneten. Dies deutet auf Gewinnmitnahmen hin. Zudem nahm die Liquidität bei den grossen Pensionskassen um mehr als 0,5 Prozentpunkte zu und die Schweizer Anleihen nahmen trotz positiver Performance um fast 0,9 Prozentpunkte ab. 

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