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Die Renditen der Publica-Vorsorgewerke waren 2018 allesamt negativ

Mittwoch, 16.01.2019

Die Publica erzielte 2018 mit dem Anlagevermögen der 13 offenen Vorsorgewerke durchschnittlich -3.5% Rendite und mit jenem der 7 geschlossenen Vorsorgewerke -0.2%. Die Deckungsgrade liegen derweil bei 100% bzw. 107%.

Die Pensionskasse des Bundes Publica erzielte 2018 auf ihren beiden Anlagestrategien unterschiedliche Renditen, wobei die meisten Anlagekategorien das Jahr negativ abschlossen: Die noch nicht revidierte Nettorendite des Anlagevermögens (CHF 34,3 Mrd.) der 13 offenen Vorsorgewerke (Versichertenbestände: Aktive und Rentenbeziehende) betrug im vergangenen Jahr durchschnittlich -3.5%, während die 7 geschlossenen Vorsorgewerke (nur Rentenbeziehende) eine Rendite von -0.2% auf ihrem Anlagevermögen (CHF 3,3 Mrd.) auswiesen. Geschätzt liegt der durchschnittliche Deckungsgrad der offenen Vorsorgewerke Ende 2018 bei rund 100%. Der Deckungsgrad der geschlossenen Vorsorgewerke liegt Ende 2018 bei etwa 107%.

Nettoperformance über alle 20 Vorsorgewerke hinweg betrug -3.2%

Auf währungsgesicherter Basis und auf Stufe des konsolidierten Gesamtvermögens über alle 20 Vorsorgewerke erzielte Publica 2018 eine Nettoperformance (nach allen Kosten und Steuern) von -3.2%. Ohne Währungsabsicherung hätte die Nettoperformance konsolidiert über beide Anlagestrategien -3.1% betragen. Es ist insbesondere positiven taktischen sowie Selektionsentscheiden (ca. 0.28%) und den relativ tiefen Vermögensverwaltungskosten (etwa -0.20%) zuzuschreiben, dass die Nettogesamtperformance im vergangenen Jahr 0.08% über der Publica-Benchmark-Performance lag.

Unterschiedliche Versichertenbestände bestimmen die Anlagestrategien

Publica verfolgt unterschiedliche Anlagestrategien für die offenen und die geschlossenen Vorsorgewerke, weil sich diese in der Struktur und hinsichtlich der erwarteten Entwicklung des Versichertenbestandes wesentlich voneinander unterscheiden. Mit dem Ergebnis von -0.2% für die geschlossenen Vorsorgewerke (Benchmark-Performance -0.7%) lag Publica 2018 über der Performance der Pictet-Indizes; mit dem Ergebnis von -3.5% für die offenen Vorsorgewerke (Benchmark-Performance -3.6%) leicht tiefer als die Pictet-Indizes mit vergleichbarem Aktienanteil.

Tiefer Aktienanteil in den geschlossenen Vorsorgewerken hat Risiken begrenzt

Der Hauptgrund für die positive Abweichung der Performance gegenüber den Pictet-Indizes bei den geschlossenen Vorsorgewerken liegt in der geringen Aktienallokation von 10%. Aufgrund der tiefen Risikofähigkeit der geschlossenen Vorsorgewerke reduzierte die Kassenkommission bereits im Jahr 2014 das Aktiengewicht um fünf Prozentpunkte. Der Hauptgrund für die negative Abweichung der Performance gegenüber den Pictet-Indizes bei den offenen Vorsorgewerken liegt im strategischen Entscheid von Publica, das Portfolio breit zu diversifizieren und u.a 16% des Vermögens der offenen Vorsorgewerke in Aktien und Anleihen aus Schwellenländern anzulegen. Diese Anlageklassen warfen 2018 eine Rendite von knapp -13.0% (Aktien) bzw. -5% (Staatsanleihen) ab. Weil die BVG-Indizes von Pictet nur einen kleinen Strategieanteil den Schwellenländern zuteilen, waren sie von dieser Abwertung weniger betroffen.

Alternative Anlageklassen erwiesen sich als Glücksfall

Positiv hat sich für Publica der strategische Entscheid ausbezahlt, in private Infrastrukturanleihen zu investieren. Sie wiesen 2018 eine Rendite von 2.1% auf. 

Am besten rentierten 2018 die Anlageklassen Immobilien Schweiz (6.7%) und Immobilien International (4.0%). Zusammen steuerten sie einen Beitrag von knapp 0.5% an das Gesamtvermögen bei.

Meiste Hauptanlageklassen lieferten negative Beiträge

Die meisten Hauptanlageklassen leisteten im vergangenen Jahr jedoch negative Beiträge an die Gesamtperformance – allen voran die Aktien mit einem Beitrag von -2.8%. In dieser Anlageklasse haben alle Hauptregionen 2018 negativ abgeschlossen (Japan: -15%; Schwellenländer: -13%; Europa: -12%; Schweiz: -6%, Nordamerika: -8%). 

Die Schwellenländer schwächten die Gesamtperformance um knapp -1.5%, und mit -2.1% sorgten Investitionen in den Industrieländern für den grössten Performanceverlust der drei Hauptregionen (Schweiz, Industrie-länder und Schwellenländer).

Durchschnittsrendite seit 2000 beträgt 2.9%

Die jährliche Durchschnittsrendite von Publica beträgt – über den Anlagehorizont von 2000 bis 2018 betrachtet – 2.9%. Damit übertrifft sie die Durchschnittsrendite der Publica-Benchmark von 2.7% um 20 Basispunkte pro Jahr.

Die genauen Zahlen werden mit dem Geschäftsbericht 2018 im Frühjahr 2019 publiziert.

Über die Publica

Die Pensionskasse des Bundes Publica ist eine selbständige öffentlich-rechtliche Vorsorgeeinrichtung. Sie ist als Sammeleinrichtung mit aktuell 20 Vorsorgewerken organisiert. Publica betreut rund 64‘000 versicherte Personen und rund 42‘000 Rentenbeziehende der Bundesverwaltung, des ETH-Bereichs sowie weiterer dezentraler Verwaltungseinheiten und von rund 70 Organisationen, die dem Bund nahestehen oder öffentliche Aufgaben des Bundes, eines Kantons oder einer Gemeinde erfüllen. Mit einer Bilanzsumme von aktuell knapp 38 Milliarden Schweizer Franken gehört sie zu den grössten Pensionskassen der Schweiz. Oberstes Führungsorgan ist die Kassenkommission Publica.

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