Für die Schweizerische Nationalbank (SNB) bleiben die Ungleichgewichte am Hypothekar- und Immobilienmarkt bestehen. Sowohl die Hypothekarkredite als auch die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen seien in den letzten Quartalen weiter moderat angestiegen. Bei den Wohnrenditeliegenschaften hätten sich die Preise stabilisiert, allerdings bestehe hier aufgrund der starken Preiszunahme in den vergangenen Jahren und der steigenden Leerstände die Gefahr einer Korrektur. 

Risiken für die Finanzstabilität dürfen nicht unnötig erhöht werden

Für den Fall, dass die Postfinance in den Schweizer Hypothekarmarkt einsteige, mahnt die SNB zur Vorsicht. Die Versorgung mit Hypothekarkrediten sei ausreichend, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan in einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen. Gleichzeitig seien die Immobilienpreise hoch. Das bedeute, dass ein Eintritt einer sehr grossen Bank in diesen Markt sehr vorsichtig erfolgen müsse, damit die Risiken für die Finanzstabilität nicht unnötig erhöht würden.

Der Bundesrat hatte Anfang September vorgeschlagen, der mit rückläufigen Einnahmen kämpfenden Postfinance den Eintritt in den Kredit- und Hypothekarmarkt zu erlauben. Dagegen haben viele Politiker opponiert. Bis das Staatsinstitut jedoch Hypotheken anbieten kann, dürften – auch mit Zustimmung des Parlaments – mindestens zwei Jahre vergehen.

Nationalbank beobachtet den Markt weiterhin

Die Nationalbank jedenfalls will die Entwicklungen am Hypothekar- und Immobilienmarkt weiterhin aufmerksam beobachten und regelmässig prüfen, ob der antizyklische Kapitalpuffer angepasst werden muss.