Das verwaltete Vermögen der 500 grössten Fondsmanager der Welt stieg im Jahr 2017 insgesamt auf 93,8 Billionen Dollar an. Dies entspricht einem Anstieg um 15.6% gegenüber dem Vorjahr. Zudem erreichte die Konzentration der Vermögenswerte, die von den 20 grössten Managern verwaltet werden, den höchsten Stand seit der Einführung der Studie im Jahr 2000. Auf diese entfallen nun über 43% des gesamten Vermögens der 500 grössten Manager, wie aus dem neusten Global 500 Research des Thinking Ahead Institute von Willis Towers Watson hervorget.

Anteil der Schweizer Fondsmanager geht stetig zurück

Die Analyse zeigt ausserdem, dass es 20 Manager aus der Schweiz in die Top 500 geschafft haben (2016 waren es noch 19, bevor 2017 die Mirabaud Group dazustiess). In den letzten zehn Jahren ist der Anteil Schweizer Fondsmanager stetig zurückgegangen, von 5.4% im Jahr 2007 auf 4% im Jahr 2017.

Passiv verwaltete Vermögenswerte nahmen stark zu

Während die Mehrheit der globalen Vermögenswerte (77.6%) immer noch aktiv verwaltet wird, ist der Anteil des passiv verwalteten Vermögens in den letzten fünf Jahren von 19.5% auf 22.4% angestiegen. Im Jahr 2017 nahmen die passiv verwalteten Vermögenswerte um 25% zu.

Rangfolge nach verwaltetem Gesamtvermögen, in USD Mio., per 31. Dezember 2017

Quelle: Pensions & Investments/Thinking Ahead Institute 500

BlackRock ist seit 2008 der grösste Vermögensverwalter im Ranking und Vanguard sowie State Street belegen im vierten Jahr in Folge den zweiten bzw. dritten Platz.

Es gibt Anzeichen für erhebliche Veränderungen

Laut Michael Valentine, Senior Investment Consultant bei Willis Towers Watson Schweiz, zeugen die Zahlen oberflächlich betrachtet von ständigem Wachstum und Stabilität. Betrachte man jedoch die weiterreichenden Entwicklungen in und über die Branche hinaus, bestünden Anzeichen dafür, dass erhebliche Änderungen bevorstünden.

So geben vier von fünf (81%) der befragten Manager ein steigendes Kundeninteresse in Bezug auf nachhaltige Anlagen und bei der Stimmrechtsausübung an. Fast drei Viertel (74%) haben die für den Umgang mit Technologie und Big Data eingesetzten Ressourcen verstärkt. Gemäss der Analyse haben fast zwei Drittel der befragten Unternehmen die Anzahl Produktangebote im Laufe des Jahres 2017 erhöht, während 60% einen Anstieg der Regulierungsanforderungen angaben.

Zusammenwirken weltweiter Trends könnte Branche erschüttern

Dabei gehe es nicht nur um Technologie, wie Valentine anmerkt. Vielmehr würden weltweite Trends zusammenwirken, etwa in den Bereichen Demographie, Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft, die in Kombination, für eine gewisse Zeit, eine potenziell massive Störung der Branche verursachen könnten. Die Auswirkungen gingen weit über den Anlageprozess hinaus. Diese Veränderungen wirkten sich ebenfalls auf Geschäfts-, Mitarbeiter-, Betriebs- und Vertriebsmodelle aus. Sie würden in jeder Ecke der Organisation spürbar sein.

Manager müssen mit neuen Realitäten umgehen können

Valentine ist überzeugt, dass die Unternehmen unterschiedlich auf diese Herausforderungen reagieren werden. Ein erfolgreicher Umgang mit diesen neuen Realitäten der Branche könne sich sowohl als Charakter- und Kulturtest als auch als Test der traditionellen unternehmerischen Fähigkeiten sowie der Anlagekompetenz herausstellen.

Über das Thinking Ahead Institute

Das Thinking Ahead Institute ist eine globale gemeinnützige Mitgliedsorganisation, die in der Anlagewelt einen Wandel zugunsten der Sparer herbeiführen will. Die Organisation zählt 45 Mitglieder mit einer gemeinsamen Verantwortung für über 12 Billionen Dollar. Sie ist aus der Thinking Ahead Group von Willis Towers Watson Investments hervorgegangen.