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Manche Immobilienfinanzierung wäre ohne PK-Vorbezug nicht realisierbar

Dienstag, 14.11.2017

Sinkt der Umwandlungssatz in der Pensionskasse, wird ein Vorbezug für die Immobilienfinanzierung noch attraktiver. Schon heute bezieht jeder dritte Immobilienkäufer PK-Gelder.

Der Vorbezug bzw. die Verpfändung (im folgenden jeweils „Vorbezug“) von Pensionskassengeldern für die Finanzierung einer eigenen Immobilie hat im Schweizer Markt einen hohen Stellenwert. Politische Bestrebungen, den Vorbezug von Pensionskassengeldern weiter einzuschränken, würden daher noch mehr Schweizer vom Wohneigentumsmarkt ausschliessen, kritisiert etwa Stefan Heitmann, CEO von MoneyPark. Der Traum von den eigenen vier Wände bleibt schon heute für rund zwei Drittel aller Schweizer Haushalte utopisch, wie eine Studie von MoneyPark zeigt.

Ohne Vorsorgegelder ist der Immobilienkauf praktisch unmöglich

Ohne den Bezug von Vorsorgegeldern könnten sich Schweizer, ausgehend von einem Vermögen von knapp 160‘000 Franken, lediglich eine Immobilie im Wert von 790'000 Franken leisten. Im Schnitt liegen die Preise für Stockwerkeigentum aber in fast allen Regionen über diesem maximalen Kaufpreis.

So erstaunt es nicht, dass jeder dritte Immobilienkäufer mit dem Gedanken spielt, PK-Gelder für den Immobilienkauf vorzubeziehen. Dabei zeigt sich eine zunehmende Tendenz. Sowohl was die Bereitschaft, PK-Gelder vorzubeziehen, als auch die Höhe des Vorbezugs anbelangt. Hatten Immobilieninteressenten 2013 noch mit einem Vorbezug in Höhe von 56‘000 Franken gerechnet, so ist der gewünschte Vorbezug 2017 auf 72'000 Franken angestiegen.

80% der Finanzierungen wären ohne PK-Gelder nicht möglich 

Werden rein abgeschlossene Finanzierungen mit PK-Vorbezug betrachtet, so wären gemäss MoneyPark 80% dieser Immobilienfinanzierung ohne die Möglichkeit eines Vorbezugs nicht realisierbar gewesen. Auch hier zeigt die Studie über die Zeitachse hinweg einen leicht ansteigenden Trend, was laut Heitmann darauf schliessen lässt, dass der Vorbezug für die Finanzierung von selbstgenutztem Wohneigentum immer wichtiger wird.

Sinkt der Umwandlungssatz, wird der Vorbezug noch attraktiver

Gemäss einer repräsentativen Umfrage der GfK im Auftrag von MoneyPark tendieren die Befragten nach dem ordentlichen Bezug der Rente bzw. des Kapitals bei Pensionierung am ehesten zu einem Vorbezug, um sich den Traum eines Eigenheims zu erfüllen. Fast 9% der Befragten überlegten, bei sinkenden Renten einen Vorbezug für den Immobilienkauf zu tätigen. Jede weitere Rentenkürzung aufgrund eines tieferen Umwandlungssatzes würde den Vorbezug für einen Immobilienkauf wohl beflügeln, ist Heitmann überzeugt. 

Tatsächlich macht ein sinkender Umwandlungssatz den Vorbezug von Geldern aus der Pensionskasse noch attraktiver. Sinkt der Umwandlungssatz im Obligatorium wie politisch angestrebt von 6.8% auf 6%, reduziert sich die Jahresrente bei einem PK-Vermögen von 100‘000 Franken von 6‘800 auf 6‘000 Franken.

Jeder Fünfte hat sich über eine Umwandlungssatzsenkung noch keine Gedanken gemacht

Angesichts solcher Rentenkürzungen erstaunt es allerdings, dass sich gemäss Umfrage fast jeder Fünfte noch keine Gedanken gemacht hat, was eine Umwandlungssatzsenkung für die eigene Vorsorge bedeutet und welche alternativen Handlungsoptionen sich bieten.

Über MoneyPark

MoneyPark ist eine technologiebasierte Beratungsplattform für Finanzprodukte. Sie ist spezialisiert auf die unabhängige Vermittlung von Hypotheken, Vorsorge und Pensionierungsplanung sowie auf ETF-basierte Sparpläne. MoneyPark bietet keine eigenen Finanzprodukte an. Die Kundenberatung erfolgt entweder in einer der über 25 MoneyPark-Filialen oder mittels Online-Beratungsangeboten.

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