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Schweizer Familien träumen vom Eigenheim

Mittwoch, 16.10.2019

Rund Dreiviertel der heutigen Mieter möchten in den nächsten zehn Jahren Wohneigentum erwerben. Um sich das leisten zu können, sparen sie im Schnitt acht Jahre. Bei der Beschaffung des Eigenkapitals hilft auch die Verwandtschaft mit.

Drei von vier Familien möchten Wohneigentum erwerben. Dabei erhoffen sich die Eltern von den eigenen vier Wänden mehr Selbstbestimmung, und häufig auch tiefere Kosten. Die Hälfte der Käufer erfüllt sich ihren Wohntraum im Alter zwischen 30 und 35 Jahren und investiert dafür durchschnittlich 212’000 Franken Eigenkapital. In jedem zweiten Fall unterstützen Verwandte die Finanzierung. Dies zeigt eine repräsentative Studie von Swiss Life zum Thema Familie und Wohnen.

Bei der Wohneigentumsquote hinkt die Schweiz hinterher

Mit einer Wohneigentumsquote von 43% bildet die Schweiz im europäischen Vergleich laut Eurostat das Schlusslicht. Swiss Life wollte genauer wissen, wie Schweizer Familien mit dem Thema Wohneigentum umgehen: Träumen Mütter und Väter hierzulande trotz hohem Mieteranteil vom Eigenheim? Und wenn ja, wie finanzieren sie diesen Traum? Eine repräsentative Befragung bei insgesamt 875 Eltern in Haushalten mit Kindern bis 18 Jahre liefert Antworten.

73% der Schweizer Familien möchten Wohneigentum erwerben

Von den befragten Familien leben aktuell nur 37% im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung. Die grosse Mehrheit träumt jedoch vom Eigenheim: 73% der heutigen Mieter haben grundsätzlich Interesse daran, in den kommenden zehn Jahren Wohneigentum zu erwerben. Nur gerade 13% möchten bewusst Mieter bleiben, weitere 14% haben den Wunsch nach einem Eigenheim aufgegeben. Bei der Wahl ihres Eigenheims legen Schweizer Familien neben der passenden Grösse und den Kosten vor allem Wert auf eine ruhige Lage in Naturnähe. Als entscheidende Gründe, warum Wohneigentum nicht mehr in Betracht gezogen wird, nennen 92% ‘mangelndes Eigenkapital’ und 78% ‘zu hohe Preise’.

Tschüss Vermieter, hallo Gestaltungsfreiheit

Grössere Gestaltungsfreiheit, keine Vorgaben durch Vermieter und dadurch mehr Selbstbestimmung, das sind für Schweizer Familien die wichtigsten Beweggründe für ein Eigenheim. 60% der befragten Eltern wünschen sich denn auch ein freistehendes Einfamilienhaus, wenn sie sich für Wohneigentum interessieren. Daneben spielen beim Wunsch nach einem Eigenheim vor allem auch finanzielle Überlegungen eine Rolle: Für 70% ist entscheidend, dass die monatlichen Kosten für ein vergleichbares Mietobjekt höher wären.

Familie Schweizer spart durchschnittlich acht Jahre bis zum Eigenheim

Um sich Wohneigentum leisten zu können, sparen Schweizer Eltern im Durchschnitt rund acht Jahre. Der Eigenheimerwerb erfolgt bei knapp der Hälfte (47%) von ihnen im Alter von 30 bis 35 Jahren. Je rund ein Viertel kaufen ihr Wohneigentum entweder früher oder warten mit dem Kauf bis nach dem 35. Lebensjahr. Wenn es so weit ist, finanziert die grosse Mehrheit (92%) ihr Wohnobjekt mit einer Kombination aus Hypothek und Eigenkapital. Bei 71% der Käufer beträgt das eingesetzte Eigenkapital 200’000 Franken oder weniger. Nur 7% bringen mehr als 400’000 Franken Eigenkapital auf. Im Durchschnitt sind es 212’000 Franken. Die durchschnittliche Höhe der aufgenommenen Hypothek beträgt 553’000 Franken.

Finanzierung des Wohntraums: Die Verwandtschaft hilft mit

Bei der Beschaffung des Eigenkapitals erhalten viele Schweizer Familien Hilfe aus der Verwandtschaft: 52% der Befragten wurden bei der Finanzierung ihres Wohneigentums durch die Eltern oder andere Verwandte unterstützt. Insgesamt konnten 22% der Familien mit Wohneigentum ihr Eigenkapital mit einem Erbvorbezug oder einer Schenkung aufstocken. 13% profitierten von einem Erbe, 15% von einem zinslosen Privatdarlehen und 6% von einem verzinsten Privatdarlehen.

Sparkonto ist für Familien die wichtigste Quelle für Eigenkapital

Bei der Zusammensetzung des Eigenkapitals zeigen sich Unterschiede zwischen den Sprachregionen. In der Deutschschweiz kommt mit durchschnittlich 48% der Löwenanteil des eingesetzten Eigenkapitals vom Sparkonto. 21% stammen aus Quellen wie Erbvorbezug und Schenkungen, Erbe sowie verzinsten oder zinslosen Privatdarlehen. Aus Guthaben der Säule 3a stammen durchschnittlich 13%, weitere 10% sind Pensionskassenvorbezüge. Anders in der Romandie: Hier kommen durchschnittlich nur 33% des Kapitals vom Sparkonto. Mit 27% ist der Beitrag von Erbvorbezügen und Schenkungen, Erbe sowie Privatdarlehen leicht höher als in der Deutschschweiz. Pensionskassenguthaben tragen 18% zum Eigenkapital bei. Gelder aus der Säule 3a machen in der Romandie lediglich 7% des Eigenkapitals aus.

Über die Studie

Die Befragung zum Thema Wohnen bei Familien in der Schweiz wurde vom Marktforschungsunternehmen Value Quest im Auftrag von Swiss Life im Mai 2019 im Rahmen einer Online-Erhebung durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 875 Personen aus der Deutschschweiz und der französischen Schweiz, die mit ihrem Partner bzw. ihrer Partnerin und Kindern unter 18 Jahren im gleichen Haushalt leben und zwischen 25 und 49 Jahre alt sind. Die Resultate sind für die befragte Zielgruppe repräsentativ.

Wohntraumrechner unterzieht Eigenheimpläne dem Realitätscheck

Wie und wann sich der eigene Wohntraum erfüllen lässt, zeigt der kostenlos verfügbare Wohntraumrechner von Swiss Life. Auf der Basis von ein paar wenigen Angaben zur finanziellen Situation und dem gewünschten Wohnobjekt erfahren Interessierte sofort, wie lange sie noch auf ihr Eigenheim sparen müssen und ob sich ihre Pläne in die Realität umsetzen lassen.

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