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Schweizer Pensionskassen intensivieren ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen

Dienstag, 04.10.2022

Schweizer Vorsorgeeinrichtungen kommunizieren ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen zunehmend öffentlich. Beinahe die Hälfte berichtete 2021 proaktiv zum Thema Nachhaltigkeit. Das sind deutlich mehr als in den Vorjahren.

Rund 45% der Vorsorgeeinrichtungen machten 2021 in ihren Geschäftsberichten Angaben zum Thema Nachhaltigkeit. Im Vergleich zu den Vorjahren entspricht dies einer Zunahme um +7%-Punkte. Öffentlich-rechtliche Kassen kommunizieren ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen deutlich häufiger als privatrechtliche Kassen. Insgesamt waren die beliebtesten Nachhaltigkeitsansätze die Integration in die Finanzanalyse (38% der Kassen, die nachhaltig investieren), die Implementierung von Ausschlusslisten (31% der Kassen), und das Betreiben von Engagement (26% der Kassen). Das geht aus der Studie «2. Säule 2022: Analyse der Geschäftsberichte von Pensionskassen» hervor, welche die Beratungsfirma PPCmetrics jährlich veröffentlicht.

Gutes Anlagejahr 2021 erlaubt höchste durchschnittliche Verzinsungen seit 2008

Das gute letzte Anlagejahr ermöglichte die durchschnittlich höchsten Verzinsungen seit Beginn der Datenerhebung durch PPCmetrics im Jahr 2008. Die durchschnittliche Verzinsung im Jahr 2021 betrug 3.79%. Somit wurde ein substanzieller Teil der erzielten durchschnittlichen absoluten Renditen von +7.97% an die aktiven Versicherten weitergegeben. Der Trend hin zu sinkenden technischen Zinssätzen setzte sich auch 2021 fort. Im Vergleich zum Vorjahr sank der durchschnittliche technische Zinssatz um weitere -0.15%-Punkte. Der Mittelwert der Verzinsungen lag zum dritten Mal in Folge über demjenigen des durchschnittlichen technischen Zinssatzes (1.47%).

Technischer Deckungsgrad seit Jahresbeginn markant gesunken

Seit Jahresbeginn 2022 bis zur Publikation der Studie sind die Verfallsrenditen der 10-jährigen Schweizer Bundesobligationen von -0.14% auf rund +1.08% (Stand: 13.09.2022) gestiegen (zwischenzeitlicher Anstieg auf bis zu +1.46%). Schweizer Pensionskassen haben bis am 13.09.2022 eine durchschnittliche geschätzte Rendite von -10.4% verzeichnet. Damit hat sich auch der durchschnittliche technische Deckungsgrad per 13.09.2022 auf schätzungsweise 106.1% (Rückgang um rund -14%-Punkte) verringert. Der ökonomische Deckungsgrad (Rückgang um rund -8%-Punkte auf 108.4% per 13.09.2022) hat sich in derselben Zeitperiode hingegen weniger stark verändert, da die Verbindlichkeiten durch den Zinsanstieg gesunken sind.

Über die Studie

Die Studie «2. Säule 2022: Analyse der Geschäftsberichte von Pensionskassen» enthält umfangreiche Informationen zum Zustand der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen und basiert auf Daten aus revidierten Geschäftsberichten von Vorsorgeeinrichtungen für das Jahr 2021. Sie stützt sich auf eine breite und repräsentative Peer Group von 311 Pensionskassen mit einem kumulierten Vorsorgevermögen von 816 Milliarden Franken und über 3,8 Millionen Versicherten.

 

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