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«Sowohl historisch als auch aktuell betrachtet gibt es bei den 3a-Zinsen deutliche Unterschiede»

Dienstag, 04.12.2018

Die Zinssätze von 3a-Sparkonten sind seit 2008 unaufhörlich gesunken. Sie betragen zurzeit im Schnitt gerade noch 0.275%. Doch selbst auf tiefem Niveau gibt es zwischen den einzelnen Anbietern grosse Unterschiede, wie eine Untersuchung zeigt.

Die Zinsen auf 3a-Sparkonten sind seit 1992 am Sinken. Betrug der durchschnittliche Zinssatz (Median) damals noch 7% pro Jahr, so ist er bis heute auf durchschnittlich 0.275% (Median) gesunken. «Von einem so hohen Zinssatz können die Sparer heutzutage nur noch träumen», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch, einem Online-Vergleichsdienst, der die 3a-Sparkonto Zinssätze von 32 Banken teilweise zurück bis ins Jahr 1987 untersucht hat. Demnach wurden 1999 noch durchschnittlich 2.79% Zins bezahlt, 2008 immerhin noch 2.27%. Seither jedoch befinden sie sich in einem historischen Tief.

Angebotene Zinssätze variieren stark

Obwohl die Zinssätze momentan allgemein sehr tief liegen, gibt es zwischen den einzelnen Anbietern grosse Unterschiede, sagt Michael Burkhard, Analyst bei moneyland.ch. Während es bei der Bank J. Safra Sarasin aktuell gar keine Verzinsung mehr auf dem Säule-3a-Konto gäbe, zahle die Tessiner Kantonalbank immerhin noch 0.75% (allerdings nur für Kunden mit einem Privatkonto). Verhältnismässig hoch seien die aktuellen Zinsen mit 0.7% auch bei der Crédit Agricole next bank (allerdings nur für Kunden mit einem Bankpaket) und mit 0.45%bei der WIR Bank, ergänzt Burkhard.

Anbieter bleiben beim angebotenen Zinssatz mehrheitlich konstant

Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern gab es auch schon in der Vergangenheit; dabei hat moneyland.ch eine gewisse Konstanz beim Ranking unter den einzelnen Anbietern festgestellt. Banken, die heute im 3a-Zinsvergleich gut oder schlecht abschneiden, haben tendenziell bereits in der Vergangenheit gut beziehungsweise schlecht abgeschnitten. Es gäbe allerdings auch Ausnahmen, so Burkhard weiter. Dazu gehöre etwa PostFinance, die mit heute 0.2% einen unterdurchschnittlichen 3a-Zinssatz offeriere, in der Vergangenheit aber zeitweise auch überdurchschnittliche Zinssätze angeboten habe.

Cornèr Bank top; ABS, Swiss Life, ZKB und UBS flop

Moneyland.ch hat ein Szenario für alle Angebote mit den genauen historischen Zinssätzen durchgerechnet, bei dem ein Kunde während zehn Jahren (seit 2009) jedes Jahr 5’000 Franken in ein Säule-3a-Konto einzahlt. In diesem Fall beträgt die Summe aller Einzahlungen also 50'000 Franken. Die Zinserträge (inklusive Zinseszinsen) variieren für die zehn Jahre je nach Bank beträchtlich. Das durchschnittliche Total der Zinserträge über zehn Jahre beträgt 2’549 Franken.

Am schlechtesten hat die Alternative Bank Schweiz (ABS) mit einem Total der Zinserträge in Höhe von 1’498 Franken abgeschnitten. Nur wenig besser sind Swiss Life (1’913 Franken), Zürcher Kantonalbank (2’024 Franken) und UBS (2’150 Franken).

Am besten hat im zehnjährigen Vergleich die Cornèr Bank abgeschnitten, mit einem Zinsertrag von 3’431 Franken, gefolgt von der Bank CIC mit 3’395 Franken, der Tessiner Kantonalbank mit 3’363 Franken, der WIR Bank mit 3’246 Franken und der Banca Populare di Sondrio mit 3’039 Franken. Der Unterschied zwischen der besten und der schlechtesten Lösung für den Vorsorgesparer beträgt also für die zehn Jahre im Beispiel stolze 1’933 Franken.

Ein Vergleich der Zinssätze lohnt sich

Eine Einzahlung in ein 3a-Sparkonto lohnt sich laut moneyland.ch derzeit vor allem wegen der Steuerersparnis, die je nach Einkommen, Kanton und Betrag rasch einmal mehr als 1’000 Franken betragen kann. Bei der Wahl des 3a-Sparkontos könne sich ein Blick auf die Zinssätze lohnen, rät die Redaktion. Zwar könnten die Zinssätze jederzeit ändern, doch habe sich in der Vergangenheit gezeigt, dass viele Banken bei Vorsorgekonten eine einigermassen konsistente Zinspolitik verfolgen würden, so Benjamin Manz.

Über die Untersuchung

Moneyland.ch hat die durchschnittlichen 3a-Zinssätze pro Bank und Jahr sowie die historische Gesamtperformance berechnet (mit Berücksichtigung der genauen Daten, an welchen die Zinssätze geändert wurden). Die Übersichtstabelle findet sich unter diesem Link.

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