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«Uns erwarten Überalterung, sinkender Wohlstand und soziale Unruhen»

Freitag, 25.01.2019

Generationenvertrag, Altersvorsorge und Wohlstand in der Schweiz sind laut einer UBS-Studie gefährdet. Dabei würden die dringend nötigen Reformen auch neue Chancen eröffnen.

Mit dem zunehmend beunruhigenden Wandel der Alters- und Bevölkerungsstrukturen auf der ganzen Welt befasst sich die neue Studie «Demographic Change» des UBS Global Wealth Management. Danach ist es an der Zeit, sich mit den Auswirkungen des Wandels zu befassen. Im länderspezifischen Teil des Berichts prognostizieren die Autoren, bis 2050 werde sich der Altenquotient der Schweiz nahezu verdoppeln. Auf zwei Personen im erwerbstätigen Alter würde ein Rentner kommen (heute kommen im Vergleich noch fast vier Erwerbstätige auf einen Rentner); ohne weitreichende Reformen sei dies praktisch nicht zu finanzieren, schreiben die Autoren.

Auswirkungen auf Wirtschaft und Wohlstand werden unterschätzt

Auch die Auswirkungen auf Wirtschaft und Wohlstand werden gemäss den Autoren unterschätzt. Das Rentenalter hierzulande müsse schnellstens angehoben werden, um das Wachstumspotenzial zumindest zu erhalten. Verschiedene Reformvorlagen seien an der Urne zwar bachab geschickt worden. Bekomme die Gesellschaft den Druck der «Altenbürde» jedoch mehr zu spüren, würde sich ihre Haltung sicherlich ändern, ebenso wie die der gewählten Politiker.

Reformbereitschaft ist gering – negative Konsequenzen sind absehbar

Der Reformdruck sei hoch, die Bereitschaft zu Reformen jedoch klein, vor allem bei den aktuellen und baldigen Rentenbezügern. Politikern dürfe es nicht leichtfallen, ihre Wähler von den langfristigen Vorzügen einer Reform zu überzeugen, wenn die positiven Auswirkungen nicht sofort zu spüren seien, befürchten die Autoren.

Jeder Lösungsansatz werde auf Ablehnung und Widerstand stossen, heisst es im Schlusswort der Studie – andererseits würden ohne Reformen der Lebensstandard sinken, die Härtefälle zunehmen und die Verschuldung ansteigen. Die Frage sei, ob wir alle einen kurzfristigen oder langfristigen Blick auf die Welt werfen, die wir kommenden Generationen überlassen.

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