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Witwerrenten: Die Schweiz diskriminiert Männer

Mittwoch, 12.10.2022

In der Schweiz verliert ein Mann die Witwerrente, sobald sein jüngstes Kind volljährig wird. Eine Frau erhält die Witwenrente lebenslang. Der EGMR sieht in dieser Ungleichbehandlung eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Strassburg gab einem Appenzeller Witwer recht, der wegen Geschlechterdiskriminierung durch alle Instanzen ging: Die Richter befanden, dass Witwer den Witwen bei Hinterlassenenleistungen gleichgestellt sein müssten.

Verwitweten Vätern will man die Rente belassen

Die Schweiz muss nun entscheiden, wie die Witwer den Witwen gleichgestellt werden sollten. Laut dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) sollen die Ausgleichskassen angewiesen werden, ab sofort verwitweten Vätern die Rente zu belassen, wenn ihre Kinder 18 Jahre alt werden. Dasselbe gilt für Witwer, die den Wegfall ihrer Rente angefochten haben, und deren Beschwerde noch hängig ist.

Witwer mit volljährigen Kindern gehen leer aus

Alle anderen Witwer mit volljährigen Kindern gehen leer aus; ihr Anspruch gilt laut BSV als erloschen. Die zusätzlichen Kosten, die jedes Jahr neu für die Ausrichtung von Witwerrenten anfallen werden, schätzt das BSV auf rund 12 Millionen Franken.

 

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